Fahnlehn

Fahnlehn
1. Fahnlehen und Bischofgut muss der König ganz leihen und nicht zweien.Graf, 448, 40.
Gegen Zerstückelung der Länder, deren Untheilbarkeit schon früh als Grundgesetz galt.
2. Kein Fahnlehn, man empfange es denn vom Könige.Graf, 33, 81.
3. Nur Fahnlehn erhöhet des Mannes Schild.Eisenhart, 42.
Fahnlehen sind solche weltliche Lehen, die mit landesherrlicher Hoheit verbunden sind. Die Belehnung damit geschah früher mit einer Fahne, die dem Fürsten, der sie empfing, übergeben wurde, ist aber seit dem 10. Jahrhundert ausser Brauch. Das Sprichwort sagt, dass, wenn ein Glied des niedern Adels ein Fahnlehn erlangt habe, er dadurch, ohne einer besondern Standeserhöhung zu bedürfen, zu der damit verbundenen höhern Würde eines Grafen oder Fürsten gelangt sei.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Erhöhen — 1. Es erhöhet nichts des Mannes Schild, denn Fahnlehn. – Eisenhart, 42; Pistor., II, 55. Unter Schild wird hier der Stand oder Adel verstanden, unter Fahnlehn aber ein solches weltliches Lehen, das mit landesherrlicher Hoheit verbunden ist u.s.w …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Lehn [2] — Lehn (lat. Feudum, Beneficium), 1) (Leihe), im weitern Sinne ein Gut, an welchem der Besitzer kein eigentliches od. volles Eigenthum, sondern nur ein abgeleitetes, unter gewissen Voraussetzungen dem Rückfall unterworfenes, jedoch dingliches… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schild (das) — 1. Am Schilde erkennt man die Gilde (den Kram, den Wirth). Holl.: Aan de mars kent men den kramer. (Harrebomée, II, 67b.) 2. Das Schild ist verändert, der Wein ist geblieben. 3. Das Schild zeigt, dass der Wirth ein Schalk sei. Ein Freier in Bezug …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Fahnlehen — Das Fahnlehen, auch Fahnenlehen, war zur Zeit des früheren Deutschen Reiches ein Fürstenlehen, das mittels einer Fahne vom Kaiser selbst verliehen wurde und mit dem Heer und Gerichtsbann verbunden war. Als der Letzte, der auf diese Art belehnt… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischofgut — und Fahnlehn muss der König ganz leihen und nicht zweien. – Graf, 488, 40. Mhd.: Bischope gut unde vanlen sal sie koning ganz lien unde nicht tweien. (Romeyer.) (Lehmann, 20, 85.) …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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